Gemeinsames Glasfasernetz bringt schnelles Internet für alle

PRIORIS – Wolhusen 15mar2024.

Schnelles Internet ist auch in ländlichen Regionen ein zentraler Standortfaktor. Mit dem Projekt PRIORIS wollen Gemeinden in der Region Luzern West ultraschnelles Internet in jeden Haushalt bringen – nicht nur im Dorfzentrum, sondern auch in abgelegenen Gebieten. Mit dem Unternehmen Regionale Glasfaser Schweiz AG haben sie eine Partnerin gefunden, um das flächendeckende Glasfasernetz zu realisieren.

In der Region Luzern West haben fast 19’000 Personen nur langsames Internet. Jeder vierte Haushalt befindet sich ausserhalb der Bauzone. In der Biosphäre Entlebuch ist dieser Anteil sogar noch wesentlich höher. Das Web ruckelt und die Uploads dauern quälend lang. Für die grossen Telekomfirmen hat der Ausbau indes keine Priorität. Deshalb haben Gemeinden in der Region Luzern West die Initiative ergriffen und das Projekt PRIORIS lanciert. Das Ziel von PRIORIS ist, alle Haushalte und Gewerbebetriebe zu fairen Konditionen an ein Glasfasernetz anzuschliessen – egal ob sie innerhalb oder ausserhalb des Dorfes liegen. Diese Gleichbehandlung und Solidarität sind Grundpfeiler des Projekts. Franzsepp Erni, Präsident PRIORIS-Steuerungsausschuss, ist überzeugt: «Eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung und Wirtschaft mit leistungsfähigem Internet ist zentral für die Standortattraktivität unserer ländlichen Region.»

Vertragsabschluss mit Regionaler Glasfaser Schweiz AG

Mit der Regionalen Glasfaser Schweiz AG haben die Gemeinden eine Partnerin gefunden, um das Ziel eines gemeinsames Glasfasernetzes zu erreichen. Bei der neu gegründeten Aktiengesellschaft mit Sitz im Luzernischen Inwil handelt es sich um ein rechtlich selbständiges Schwesterunternehmen der österreichischen BG Communications GmbH (BGC). Hella Schnider, Mitglied Steuerungsausschuss, freut sich über die unterschriebenen Verträge: «Wir haben ein innovatives Unternehmen gefunden, das die digitale Herausforderung der ländlichen Regionen kennt. BGC hat in Oberösterreich gezeigt, wie sich ein gemeindeübergreifendes Glasfasernetz errichten und betreiben lässt.» Das Unternehmen zählt aktuell 50 Mitarbeitende und hat bereits mehr als 400 km Glasfaser in der Region Braunau ausgerollt. Willem Brinkert ist Gründer und Geschäftsführer der BGC sowie Gründer der Regionalen Glasfaser Schweiz AG. Er freut sich auf das Projekt in der Region Luzern West: «Wir glauben an die Kraft der Zusammenarbeit. Der Schlüssel für einen flächendeckenden Ausbau in ländlichen Regionen liegt in der Zusammenarbeit mit den Gemeinden und den lokalen Unternehmen.»

Gemeinsames Unternehmen für Netzbau

Um den Glasfaserausbau zu finanzieren und voranzutreiben, haben die PRIORIS-Gemeinden und die Regionale Glasfaser Schweiz AG ein gemeinsames Unternehmen gegründet: Die PRIORIS Projekt AG. Die Gemeinden investieren insgesamt voraussichtlich 6.2 Mio. Franken. Sie halten 24 Prozent des gemeinsamen Unternehmens. Die PRIORIS Projekt AG finanziert und vermarktet das Glasfasernetz. Für den Bau des Netzes werden einheimische Unternehmen beigezogen. Die Gesamtinvestitionen werden auf einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag geschätzt. Der Grossteil davon wird über Fremdkapital und Bankdarlehen finanziert. Die Liegenschaftsbesitzer beteiligen sich mit einem einmaligen Betrag an der Erschliessung. Diese belaufen sich gemäss aktueller Tarifordnung im Fall eines Einfamilienhauses in der Bauzone auf 1’400 Franken und ausserhalb der Bauzone auf 2’600 Franken. Mieterinnen und Mieter hingegen müssen nichts an die Kosten zahlen. Sie entrichten wie bisher monatlich ihre Anschlussgebühren an einen Provider mit einem Angebot ihrer Wahl.

Keine Einigung mit Swisscom

Auch mit der Swisscom haben die PRIORIS-Gemeinden in den vergangenen Monaten noch einmal intensiv über eine Zusammenarbeit verhandelt. Sie wurden dabei von den Luzerner Bundesparlamentariern Andrea Gmür, Damian Müller und Michael Töngi unterstützt. Ohne Erfolg! Weil die PRIORIS-Glasfaserinfrastruktur als offenes Netz betrieben wird, ist für Projektleiter Valentin Wepfer aber klar: «Wir streben Kooperationen mit möglichst vielen Providern an. Selbstverständlich sind wir auch weiterhin an einer fairen Zusammenarbeit mit der Swisscom interessiert.»

Gemeinden entscheiden ab Mai 2024

15 PRIORIS-Gemeinden haben entschieden, die Beteiligung am Projekt 2024 ihrer Bevölkerung zur Abstimmung vorzulegen. Bei drei Gemeinden ist der Abstimmungstermin noch offen. In Ufhusen ist das Netz bereits im Bau. Willisau, Werthenstein und Zell haben entschieden, eine Zusammenarbeit mit Swissom einzugehen und aus dem Projekt auszuscheiden. Die Zustimmung der Bevölkerung sowie ein Mindestinteresse von 60 Prozent der Nutzungseinheiten vorausgesetzt, werden die Planungsarbeiten für die Glasfaserinfrastruktur je PRIORIS-Gemeinde ausgelöst. Die Inbetriebnahme ist gestaffelt bis 2029 geplant. Franzsepp Erni, Präsident PRIORISSteuerungsausschuss, freut sich: «Es hat sich gelohnt, dranzubleiben und intensiv für einen Vertragsabschluss zu arbeiten. Wir haben wichtigen Meilenstein erreicht auf dem Weg in die digitale Zukunft.»

Kontakt PRIORIS
Franzsepp Erni, Präsident Steuerungsausschuss PRIORIS
T +41 (0)41 495 31 20, Email franzsepp.erni (@) ruswil.ch
(erreichbar am Freitag, 15. März, 14.30 bis 17.00 Uhr)

Hella Schnider, Mitglied Steuerungsausschuss PRIORIS
T +41 (0)76 309 36 74, Email hella.schnider (@) fluehli.ch
(erreichbar am Freitag, 15. März, von 13.00 bis 15.00 Uhr)
www.prioris.com

Source – PRIORIS – Medienmitteilung Wolhusen, 15. März 2024


Das PRIORIS projekt – Den Anschluss nicht verpassen. Dank schnellem Internet für alle.  PRIORIS will Ultrahochbreitband-Internet in jeden Haushalt  (FTTH)  bringen und steht damit für ein regionales Zukunftsprojekt mit Modellcharakter. In der Region Luzern West gemeinsam umgesetzt – und von 22 Gemeinden getragen. 26sep2023

Das PRIORIS projekt

Glasfaser kurz erklärt

Warum Glasfaser?
Wie funktioniert der Einbau?

.

PRIORIS Luzern Ländliche Gemeinden Glasfaser FTTH projekt