Rheinfelden-5g ch – 22juni2022
Ein sehr gut recherchierter Artikel im Heft «saldo» (siehe unter) vom Juni deckt die Machenschaften der Mobilfunkgesellschaften und das verantwortungslose Handeln von Bundesrat und seinen Dienststellen mit der indirekte Grenzwerterhöhung glasklar auf.
Schlecht weg kommen darin auch die Kantonalen Stellen wenn da steht, Zitat: «Die meisten Kantone lassen den Antennenbetreiber freie Hand».
Es sind dies dieselben Dienststellen die den für die Bewilligung zuständigen Gemeindebehörden immer wieder schriftlich mitteilen, sie hätten zu den umweltschädigenden Aspekten einer 5G-Antenne nichts mehr zu sagen, dies obliege der Kontrolle und Oberhoheit des Kantons!
Für uns keine Überraschung, lesen sie den «saldo» Artikel und in dieser Rubrik unseren Beitrag vom 08.04.2022 (siehe unter) mit der Geschichte hinter der Geschichte, es ist alle so durchsichtig.
Source – Rheinfelden-5g ch – Aktuell – Swisscom, Salt und Sunrise erhöhen Strahlung eigenmächtig
5G: Swisscom und Sunrise erhöhen Strahlung eigenmächtig
saldo – Ausgabe 12/2022 – Christian Gurtner

Die Mobilfunkfirmen haben bei über 1200 Handyantennen die maximale Sendeleistung vergrössert. Dabei setzten sie sich zum Teil über die Vorschriften der kantonalen Behörden hinweg.
Für die Strahlung von Handyantennen galten bislang klare Grenzwerte, die nie berschritten werden durften. Doch im letzten Jahr erliess das Bundesamt für Umwelt für die neuste Generation von Antennen eine neue Regelung. Die maximale Sendeleistung der sogenannten adaptiven 5G- Antennen darf zeitweise um das Zehnfache überschritten werden.
Die Handyantennen müssen die Grenz werte im Durchschnitt nur noch über sechs Minuten einhalten. Begründung: Adaptive Antennen senden nicht gleich stark in alle Richtungen. Sie bündeln die Strahlung dort hin, wo sich die verbundenen Mobilgeräte befinden. Die Betreiber dürfen deshalb bei der Berechnung der maximalen Sendeleistung der Antenne einen Korrekturfaktor anwenden.
Der Korrekturfaktor – Freipass zur Erhöhung der Strahlung
Salt, Sunrise und Swisscom reagierten rasch und erhöhten die Strahlung flächendeckend. Das zeigen Zahlen des Bundesamts für Kommunikation. Danach betrieben die Telekomfirmen schon im vergangenen Oktober 1243 5G-Antennen «mit aktiviertem Korrekturfaktor ». Im September waren es erst 4. Heute strahlen 1252 Antennen zeitweise stärker als früher.
Die meisten Kantone lassen den Antennenbetreibern freie Hand. Das ergibt eine Umfrage bei den kantonalen Umweltämtern. In 22 Kantonen sind die Betreiber nur meldepflichtig, wenn sie die Strahlung ihrer Antennen erhöhen. Appenzell Innerrhoden teilt mit, man habe das Vorgehen noch nicht festgelegt, Neuenburg beantwortete die Anfrage nicht.
Glarus verlangt Baugesuch bei geplanten Erhöhungen
Nur die Kantone St. Gallen und Glarus machen strengere Vorgaben. Glarus verlangt, dass Antennenbetreiber Baugesuche einreichen, wenn die Strahlung erhöht werden soll. Das kann dazu führen, dass die stärkere Strahlung untersagt oder verzögert wird. In diesem Fall gilt die bisherige maximale Sendeleistung weiter. Laut dem Kanton stellten die Telekomfirmen bisher kein Baugesuch.
In St. Gallen entscheiden die Gemeinden. Der Kanton empfiehlt, ein Baugesuch zu verlangen. Die Behörden wollen die Bevölkerung so vor zu viel Strahlung schützen. Rebekka Meier vom Verein Schutz vor Strahlung sagt, die Auswirkungen starker Strahlung auf die Gesundheit seien ungeklärt. Darum müsse man die Strahlung tief halten.
Die Telekomfirmen setzten sich aber über die Vorgaben der St. Galler Behörden hinweg. Im letzten Mai beantwortete die Kantonsregierung eine parlamentarische Anfrage zur Umsetzung der Strahlenverordnung. Demnach erhöhten Swisscom und Sunrise im August und September 2021 bei vielen Antennen eigenmächtig die Sendeleistung und teilten das den Gemeinden nicht mit. Nachforschungen des kantonalen Umweltamts ergaben, dass 78 Antennen in 35 Gemeinden nicht korrekt betrieben wurden.
saldo-Recherchen zeigen: St. Gallen, Gossau und Wil verpflichteten die Betreiber von 30 Antennen, die Strahlung zu verringern. Die Gemeinden Wartau, Oberriet und Oberuzwil stellen in Aussicht, das ebenfalls zu tun. Swisscom hat die Verfügungen der Stadt St. Gallen angefochten. Das kantonale Verwaltungsgericht wies die Beschwerde aber letzten Dezember ab. Es hielt fest: Die Gemeinden dürfen ein Baugesuch verlangen. Swisscom lobbyiert nun für Aufweichungen. Im Juni stattete die Geschäftsleitung der zuständigen Regierungsrätin Susanne Hartmann einen Besuch ab – vorerst ohne Ergebnis.
Salt, Sunrise und Swisscom halten ihr Vorgehen für zulässig
Die meisten Gemeinden schreckten davor zurück, die Antennenbetreiber zu einer Reduktion der Strahlung zu verpflichten. Im Kanton St. Gallen strahlen heute rund 50 Antennen stärker als früher. In den übrigen Kantonen sind es gut 1100. Eine Mehrheit der Kantone argumentiert, dass eine neue Bundesverordnung die Erhöhung der Strahlung als Bagatelle taxiere. Darum könne man keine schärferen Vorgaben machen.
Salt, Sunrise und Swisscom schreiben, man halte es bei allen bestehenden Antennen für zulässig, die maximale Sendeleistung zu erhöhen. Swisscom gibt an, Anpassungen im Kanton St. Gallen dem kantonalen Amt statt den zuständigen Gemeinden gemeldet zu haben. Mittlerweile informiere man die betroffenen Gemeinden direkt und habe die Sendeleistung der Antennen reduziert, wo dies verfügt worden sei. Die Firmen versichern: In den Gemeinden, die das verfügten, habe man die Sendeleistung wieder reduziert. Sunrise behält sich aber vor, sie wieder zu erhöhen.
Source – Rheinfelden-5g ch – Aktuell
5G und kein Ende von Wirtschafts-vor Schutzinteressen in Sicht!
Rheinfelden-5g ch – 08.04.2022
In der letzten Pressemitteilung erzählten wir vom neuesten Akt des Bundesrates, welcher per 1. Januar 2022 am Parlament vorbei über Nacht neue Bewilligungsgrundlagen aus der Küche des BAFU (Bundesamt für Umwelt) zur 5G Antennentechnik mit einer Verordnungsänderung quasi zum Gesetz erhoben hatte. Resultat: Eine massive indirekte Grenzwerterhöhung welche den Antennen erlauben wird, ihre Sendeleistung auf das 10-fache zu erhöhen. In den Überlegungen des Bundesrates war der Schutz der Wirtschaft höher gewichtet als derjenige von uns Menschen und der Naturwelten.
Der Kanton Aargau setzte nun am 1. April noch einen Zacken drauf, leider kein Aprilscherz: Die Argumente der kritischen Bevölkerung gegen diese Verordnung im Zuge von Baubewilligungsverfahren brachten zu viel Sand ins Getriebe. Ein schnellerer Ablauf musste gefunden werden . Die Kantone waren aber unsicher in der Beurteilung der diesbezüglichen Rechtslage, es gab die Mobilfunk-Turbokantone und die gemässigten; aber ein Konsens in der Bewilligungspraxis sollte her. Und so «uneinigte» man sich schweizweit auf 2 Optionen wie folgt:
Die Option 1 untersagt die «Grenzwerterhöhung» ohne ordentliches Baubewilligungsverfahren, die Option 2 ermöglicht eine «Grenzwerterhöhung» in einem einfachen und schnellen Bagatellverfahren. Der vorsorgliche Gesundheitsschutz wäre immer eingehalten, sagen sie. Dies, obwohl Leistungsspitzen nun das Mehrfache des Grenzwertes überschreiten dürfen – eine offensichtlich fragwürdige Einschätzung der kantonalen Baudirektoren.
Die Option 2 mit dem Bagatellverfahren bedeutet im Klartext nichts anderes, als dass künftig ohne die Einflussnahme von Gemeindebehörden und Volk die indirekte Grenzwerterhöhung beim Amt für Umwelt in Aarau durchgewunken werden kann. Der Kanton Aargau hat für uns leider so entschieden, der Applaus der Mobilfunkbranche dürfte ihm sicher sein. Die Geschichte hinter dieser Geschichte, erzählen wir dem interessierten Leser auf unserer Homepage unter der Rubrik «Aktuell». Rheinfelden-5g ch
Wir fragen uns ernsthaft und besorgt: Wo ist der Aufschrei der Naturschutzorganisationen, wo ist die Politik, unsere Volksvertreter? Stumm, stumm, stumm – Bienchen summ herum solange du noch dazu in der Lage bist.
Lesen sie die Geschichte hinter der Geschichte in nachfolgendem Dokument!
Die Geschichte hinter der Geschichte PDF
Source – Rheinfelden-5g ch – Aktuell – 5G und kein Ende von Wirtschafts-vor Schutzinteressen in Sicht!
Vergleichbarer Bericht – Handy-Antennen: Jede fünfte strahlt zu stark